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Die "Weiße Blindheit"

Die Krankheit von der im Buch ein paar Mal gesprochen wird und bei der Kaninchen verenden gibt es tatsächlich.
 

Die Myxomatose (oder auch Kaninchenpest) ist eine durch das Leporipoxvirus myxomatosis oder Myxomatosevirus, ausgelöste Viruserkrankung und gehört zu den Pockenviren. Sie tritt fast ausschließlich unter Haus- und Wildkaninchen auf – Feldhasen sind für die Erkrankung weitgehend unempfindlich.

 

Übertragung und Verbreitung

Die Übertragung des Virus findet am häufigsten indirekt durch stechende, blutsaugende Insekten (Stechmücken, Flöhe, ...) statt. Ein wirksamer Mückenschutz ist deshalb gerade für größere Kaninchenbestände wichtig. Eine erhöhte Insektenpopulation der Überträger in feuchtwarmen Sommern und im Herbst führt zu einem gehäuften Auftreten der Erkrankung in diesen Jahreszeiten. Ferner kann das Virus durch direkten Kontakt von Tier zu Tier durch Beschnuppern und Schleimhautkontakt übertragen werden.

Im Verlauf eines epidemischen Zyklus, an dessen Beginn meist ein hochvirulenter Virusstamm steht und eine Sterblichkeit von bis zu 100% nach sich zieht, kommt es zunehmend zu milderen oder atypischen Verläufen durch Abschwächung und Anpassung des Virus an die Wirte. Das ursprünglich aus Südamerika stammende Myxomatosevirus ist in ganz Mitteleuropa verbreitet. Die nord- und südamerikanischen Kaninchenarten (Baumwollschwanzkaninchen) zeigen nur geringe oder gar keine Krankheitserscheinungen und stellen ein natürliches Erregerreservoir dar. Feldhasen sind für das Myxomatosevirus nur wenig empfindlich. Selbst bei hohem Infektionsdruck erkranken maximal 1% der Feldhasen.

Nach Australien hingegen wurde es absichtlich zur Kontrolle der dortigen Kaninchenpopulation eingeführt, nachdem dort regelrechte Kaninchenplagen herrschten.
 

Symptome

Nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen treten die ersten Symptome auf. Beim akuten Verlauf der Krankheit treten Schwellungen und Entzündungen im Bereich der Augenlider, des Mundes, der Ohren, der Lippen und des Genitalbereiches auf. Nach circa 10 bis 14 Tagen endet die Krankheit meistens mit dem Tod.

Beim chronischen Verlauf der Krankheit treten vermehrt Pusteln auf. Eine Heilung ist in Einzelfällen möglich. In manchen Fällen erholt sich das Kaninchen wieder, trägt die Seuche jedoch weiterhin in sich.

 

Behandlung und Heilungsaussichten

Für Myxomatose gibt es keine spezielle Behandlung. Je nach Virulenz liegt die Sterberate bei 20 bis 100%. Vorbeugend kann jedoch eine halbjährliche Impfung mit einem abgeschwächten Lebendimpfstoff Schutz gegen eine Infektion bieten. Ungeimpften erkrankten Tieren kann man die Schmerzen ein wenig abnehmen, indem man ihnen Augentropfen gibt und sie mit Kochsalzlösung inhalieren lässt. Einige Tiere überleben auch ohne Impfschutz. Bei neuen Kaninchen, die zu einem bestehenden Bestand hinzukommen sollen sollte eine 14-tägige Quarantäne eingehalten sowie eine Impfung durchgeführt werden, damit der alte Bestand nicht etwa infiziert wird.


Also lasst eure „Ninchen“ regelmäßig impfen, wenn sie Freigang und/oder Fremdkontakt zu anderen Kaninchen haben ;)