Ueber Tales from Watership Down

Ueber Tales from Watership Down

Eines der deutschen CoverEines der englischen Cover

 

Im Jahr 1996 veröffentlichte Richard Adams das Buch Tales from Watership Down, das jedoch keine Fortsetzung im eigentlichen Sinne darstellt, sondern neben neuen Sagen um El-ahrairah eine Sammlung kurzer Geschichten enthält, die nach den in Watership Down dargestellten Szenen spielen. Die deutsche Übersetzung ist unter dem Titel Neues vom Watership Down erhältlich und wurde 1997 zum ersten Mal verlegt.

 

The Times: „Es ist ein Vergnügen, diesen Gestalten wieder zu begegnen. Adams’ Schreibkunst und Erzähltalent sind so wirkungsvoll wie eh und je.“

 

Das Buch wurde in drei Teile gegliedert:

Der erste Teil enthält fünf traditionelle Kurzgeschichten über El-ahrairah und seine Abenteuer. Zwei davon – „Der Fuchs im Wasser“ und „Das Loch im Himmel“ – wurden von Dandelion und Hawkbit in Kapitel 30 von Watership Down bereits erwähnt, ebenso hört Bigwig beim finalen Kampf, wie Bluebell einem Weibchen die Geschichte mit dem Fuchs erzählt.

Der zweite Teil handelt von den Erlebnissen die El-ahrairah und Rabscuttle auf der Heimreise vom schwarzen Kaninchen von Inlé erlebt haben.

Und der dritte Teil erzählt Geschichten von Hazel und den anderen, in der Zeit nach dem Sieg über Efrafa, im Zeitrahmen von Winter bis Frühsommer.

 

Ein großes Thema das in vielen der Kurzgeschichten wieder und wieder durchdringt ist der Umwelt- und Naturschutz.

So wird z.B. in „Der Geruchssinn“ starke Kritik an den Menschen ausgeübt, weil diese ständig durch ihr Verhalten andere Arten ausrotten (Königreich von Gestern). Zusätzlich verspricht El-ahrairah dem König von Morgen, dass die Kaninchen die schlimmsten Feinde der Menschen werden, weil sie ihre Gärten leerfressen, ihre Zäune untergraben etc. als Strafe für deren Taten gegenüber den Tieren. Diesen Hinweis bringt übrigens auch Peter S. Beagle in seinem Buch Das letzte Einhorn - er sagt die Kaninchen werden die Menschen als „Krone der Schöpfung“ ablösen (Schmendrick zu Molly: „Sie (das letzte Einhorn) wird sich noch an uns erinnern, wenn Menschen längst Märchen sind in Büchern, geschrieben von Kaninchen.“).

 

Neues vom Watership Down konnte jedoch nicht an den Erfolg von Watership Down anknüpfen. Grund dafür war vor allem, dass die abgeschlossene Handlung des ersten Teils keinen Ansatz für weitere spannende Abenteuer bot, wie es auch Chris Boyce in seiner rhetorischen Frage „[…] wie viele großartige Momente kann ein einzelner Kaninchenbau haben?“ formulierte. (Originalzitat: ”[…] just how many great moments can one rabbit warren have?“) Als unpassend wurde auch der Versuch empfunden, mit Hyzenthlay ein weibliches Oberkaninchen einzuführen.

 

Es gibt einige Fehler zwischen Watership Down und Neues vom Watership Down, die vermutlich auf unterschiedliche Übersetzungen zurückzuführen sind. So werden die Kaninchen von Efrafa im ersten Teil „Efrafas“ (im Original „Efrafans“) genannt und im zweiten Teil „Efrafranier“ – was schon an sich falsch ist, weil sie aus Efrafa Efrafra gemacht haben (letzteres ist definitiv ein Übersetzungsfehler).