Der Marsch über den großen Sumpf

Auf ihrer Rückreise vom Schwarzen Kaninchen kamen El-ahrairah und Rabscuttle an einem Mittsommermorgen an ein Feld in einer Senke, neben dem ein Sumpfgebiet lag. Dort trafen sie auf ein fremdes Gehege, bei dem sie für ein paar Tage Obdach erbaten, damit sie sich ausruhen könnten.

Burdock, das Oberkaninchen des Geheges, hatte nichts dagegen und freute sich sogar über den Besuch von zwei hlessil. Also machten El-ahrairah und Rabscuttle es sich bequem und stellten schnell fest, dass alle Kaninchen dort freundlich sind und großes Interesse an den Erlebnissen der beiden haben. Sie erzählten ihnen viel, ließen aber alles was mit dem Schwarzen Kaninchen zu tun hatte lieber ungesagt.

 

Eines Tages kam ein anderer hlessi völlig erschöpft an gehumpelt und warnte das Gehege vor einer Ratten-Armee. Er erzählte, dass sein gesamtes Gehege von ihnen ausgelöscht worden sei und dass sie binnen eines Tages hier sein müssten; er riet ihnen zu fliehen. El-ahrairah schlug vor durch den Sumpf zu gehen, doch Burdock und Celandine – der Owsla-Captain – waren von der Idee nicht begeistert. Während das Oberkaninchen und der Owsla-Anführer sich noch darüber streiten was sinnig wäre, sagte El-ahrairah zu Rabscuttle, dass er alle warnen solle und dass er sie durch den Sumpf führen würde. Burdock und Celandine sind zwar nicht begeistert davon, aber froh, dass die Verantwortung jetzt nicht mehr bei ihnen liegt.

 

Bei fu-Inlé brechen die meisten Kaninchen in die Sümpfe auf, darunter auch Burdock und Celandine. El-ahrairah ging voran und testete jeden Schritt auf Haltbarkeit. Er lernte schnell, dass er den sicheren trockenen Weg vom morastigen per Nase unterscheiden konnte, da sie unterschiedlich rochen. So kamen sie zwar nur langsam voran, dafür aber sicher.

 

Nach der Hälfte der Nacht wurde El-ahrairah müde von der Führung der Kaninchen und ließ zur Sicherheit Rabscuttle, den er als Nachhut positioniert hatte, zu sich rufen. Er erklärte ihm, wie er den richtigen Weg vom Falschen unterscheiden kann und überlässt ihm dann die Führung – er selbst geht ans Ende des Zuges und macht die Nachhut.

Als er ausgeruht war, kehrte er nach vorne zurück und bei Tagesanbruch sah er sich nach sicherem Land um. Er teilte Burdock und Celandine die Befürchtung mit, dass die Kaninchen sich in Gruppen teilen, oder gar versprengen könnten, wenn sie zu müde oder hungrig wurden – er riet ihnen, sich unter sie zu mischen und sie notfalls zu beruhigen.

Gerade als sie weitergehen wollen kommt ein Reiher, der sie verjagen will, doch als El-ahrairah ihre Situation erklärt, erklärt er sich bereit ihnen zu helfen, in dem er sie hinausführen will.

Es war trotz der Hilfe noch ein langer beschwerlicher Weg durch den Sumpf und alle waren sie hungrig und müde. Später stellten sie zwei Verluste am Ende de Zuges fest, doch da hatte der Reiher sie schon in Sicherheit unter Kastanienbäume auf einem Hügel gebracht – er verabschiedete sich unfreundlich und flog davon.

 

In der Sicherheit des trockenen Bodens zeigte sich wieder, dass Burdock ein freundliches geachtetes Kaninchen war; auch wenn er in der Kriese unfähig zur Führung gewesen war. Er betrauerte auch offen den Verlust von Yarrow und Kingcup, den zwei verloren gegangenen Kaninchen.

Nach dieser beschwerlichen Reise legten sich erst mal alle in Gras, fraßen und schliefen dann ein.

 

Aus "Neues vom Watership Down"

Englischer Originaltitel: The Story of the Great Marsh

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