Der Fuchs im Wasser

Es trug sich zu – erzählte Dandelion – dass neben der Sippe von El-ahrairah einmal ein Fuchspaar mit Jungen in einem Bau wohnte und die Kaninchen deswegen in ständiger Angst lebten. Selbst El-ahrairah wusste nicht, wie er diese Situation handhaben sollte und nach ein paar Tagen verschwand er spurlos. Rabscuttle und die anderen suchten nach El-ahrairah und schließlich kamen Gerüchte auf, dass er wohl allein geflüchtet sei. Doch El-ahrairah war nicht geflüchtet – nein – er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er wie in Trance davongewandert ist, auf der Suche nach einer Lösung.

 

Er verweilte zwei Tage am Rande eines Dorfes wo er auf Yona, den Igel, traf. Da Yona Hunger hatte und El-ahrairah um Rat fragte, riet dieser ihm in die Gärten der Menschen zu gehen und dort Jagd auf die Schnecken zu machen; die Menschen würden es ihm danken. Also ging Yona in die Gärten der Menschen und El-ahrairah behielt Recht – seitdem sind die Igel gern gesehene Gäste in den Gärten der Menschen.

 

El-ahrairah zog weiter und kam auf ein Ackerland, wo er fremde Kaninchen traf. Diese Kaninchen kannten El-ahrairah aber von den ganzen Geschichten und baten ihn um einen Rat. Sie wollten auf das eingezäunte Feld eines Farmers, doch der Zaun war zu tief in der Erde um sich darunter hindurch graben zu können. Ein Schwarm Saatkrähen wollte listig sein und flog über den Zaun hinweg, doch der Farmer wartete bereits mit einer Schrotflinte auf sie und erschoss die Krähen. El-ahrairah rat den fremden Kaninchen schließlich, dass sie sich ein anderes Zuhause suchen sollten, und das taten sie auch.

 

So wanderte El-ahrairah also weiter und half immer mehr Tieren aus ihren großen und kleinen Miseren. Schließlich kam er in ein sumpfiges Gebiet wo kein Tier mehr ihn kannte – erschöpft ließ er sich auf einem sonnigen Fleckchen nieder und döste ein.

Er schreckte auf, weil er die Gegenwart eines andern Tieres spürte und sah sich einer Schlange gegenüber. Die Schlange klagte ihm ihr Leid; ihr war kalt, trotz dass noch herbstliche Wärme herrschte. El-ahrairah, dem in seinem Fell sogar noch zu warm war, grübelte darüber nach, warum die Schlange so fror. Schließlich ging es ihm auf – die Schlange hatte keinen Puls! Er rieht ihr, in der Sonne zu baden damit ihr Blut Wärme bekäme und sie wieder fit werden würde. Die Schlange dankte El-ahrairah und zum Dank übertrug sie ihm die Fähigkeit der Hypnose, doch sie sagte ihm auch, dass diese nicht lange anhalten würde.

El-ahrairah machte sich schließlich auf den Rückweg nach Hause und als er schon fast da war begegnete ihm, bei einem Bach, der Fuchs. Er blieb standhaft und ließ den Fuchs, der eine leichte Beute witterte, herankommen. Der Fuchs wollte ihn fressen, doch El-ahrairah sagte ihm, dass er in seine Zukunft sehen könne, die voller Wasser und Jagdhunden war. Darauf hin hypnotisierte er den Fuchs, dieser stolperte in den Bach und trieb davon. Auf dieses Ereignis verließ die Fuchsfamilie den Bau und El-ahrairah und seine Sippe hatten nie wieder Probleme mit Füchsen.

 

Aus "Neues vom Watership Down"

Englischer Originaltitel: The Fox in the Water

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